Reisebericht 2014

Dieses Jahr hatten wir Pech: Zwei Tage vor dem Kranen der Anruf aus dem Winterlager: „Ich habe eure Radarantenne abgefahren.“ – Nein – Tage und Wochen haben wir recherchiert, ob es eine neue oder gebrauchte gibt. Leider nicht. Als Folge muss das gesamte System ausgetauscht werden, da eine neue Antenne nicht mit dem alten Bildschirm läuft. Da das Maß des Kombigerätes aus Plotter und Radar zudem nicht dem alten Maß entspricht, muss auch der Fahrstand umgebaut werden. Wenn wir denn schon dabei sind, entscheiden wir gleich richtig aufzurüsten und haben nun auch AIS an Bord. Das hätten wir bereits im letzten Jahr bei der verkehrsreichen Nachtfahrt Norwegen – Dänemark (aufgrund des gesperrten NOK) gut gebrauchen können. Wir schaffen es gerade bis zum Beginn unseres Urlaubs alles fertig zu haben.

Unser diesjähriges Ziel: Rügen, Hiddensee und Usedom. Dabei soll uns die ersten drei Wochen Gabys allerbeste und allerlängste Freundin begleiten, die noch nie so lange auf einem Boot war. Daher lieber ein küstennaher Urlaub mit kurzen Etappen – wenn man erst mal die Boddengewässer erreicht hat.

Unsere Abfahrt verzögert sich wetterbedingt um 3 Tage, dann fahren wir ungefähr eine Woche vor einer allabendlichen Gewitterfront vorneweg. Erst Wismar, dann Rostock und schließlich Stralsund gehen in den Starkregenfällen der Gewitter unter. Wir lassen daher das Festland rechts liegen, besuchen Hiddensee und dann die Störtebeker Festspiele in Ralswiek. Anschließend geht es über Stralsund – nun zusammen mit der India – nach Lauterbach. Anschließend fahren wir alleine weiter nach Port Gager und dann wird für eine Woche die Marina Kröslin unser Zuhause. Starkwind und pünktliche „17.00 Uhr Gewitter“ halten uns fest. Ist aber nicht wirklich schlimm, da tagsüber die Sonne scheint, wir Fahrräder haben und so die Umgebung erkunden. Von Wolgast aus fährt Anja schließlich mit der Bahn nach Hause. Uns treibt es nun zu Zweit weiter. Bei herrlichem Sommerwetter laufen wir viele kleine neue Häfen an und fangen mit dem Seewasserfilter sogar einen kleinen Sandaal – war wohl doch etwas flach zuweilen. In Zinnowitz sehen wir zusammen mit den weiteren Crews der im Hafen liegenden Boote im Vereinsheim das Endspiel der Fußball WM: „Hurra, wir sind Weltmeister“. Jedes Spiel der deutschen Mannschaft haben wir verfolgt. Manchmal auch unter „historischen Bedingungen“. So ist der DVBT- und Handy-Empfang in Barhöft so schlecht, dass wir wieder auf das gute alte Radio zurückgreifen mussten. Eine neue-alte Erfahrung.

Mit der India haben wir ein Treffen zum „Open Air“ in Warnemünde vereinbart und so wird das Wetter unser Taktgeber für die Rückfahrt. Wir schaffen es pünktlich und sind damit auch schon auf der Heimat-Etappe. Ein launiger Bummelurlaub, der aber von vielen Gewitterereignissen und Starkwind geprägt war.

Hier nur zwei lustige Geschichten, da wir doch etwas faul waren:
Hafenmeister Daenholm (Format pdf)
Schluesseldienst (Format pdf)